Alternativa Medicina: Body-Electronics
Artikel aus der Zeitschrift Co'med Nr. 6/2004

Michaela Kleemann

Body Electronics (BE)

Erfahrungsberichte über Heilungskrisen

In der Co'MED Ausgabe 04/2002 (s. 82ff) hat Leonore Gierlichs Ihnen bereits die Grundlagen von Body Electronics vorgestellt, einer Therapieform, in der zu behandelnde Klienten über eine Dauerakupressur an mehreren speziellen Körperpunkten durch eine Heilungskrise geführt werden.

Nachfolgend noch einmal die Grundzüge der 
Behandlungsmethode in aller Kürze:

Die Idee oder Vorstellung ist, dass alle erlebten Traumen, sogar vorgeburtliche oder vererbte, im Körper an verschiedenen Stellen in Form von Mikrokristallen (präziser: mikrokristalline Molekülkondensate) abgelagert werden, sozusagen als physischer Teil unseres Unterbewusstseins.

In diesen Kristallen ist die Information des Erlebnisses gespeichert, und solange sie im Körper vorhanden sind, ist demnach auch das Trauma wirksam, d. h. dass es Einfluss auf unsere Verfassung und unsere Taten hat.

Die Körperpunkte, an denen diese Kristalle diagnostiziert wurden (z. B. durch Irisdiagnose), werden durch einen festen Dauerdruck in Reaktion gebracht, mit dem Ziel, diese Kristalle und die darin gespeicherten Informationen aufzulösen 1). Vorrangig sind dies die so genannten Herzpunkte und der STO (in der Nähe von Blase 20) an der Wirbelsäule sowie häufig Narben, schmerzempfindliche Stellen und andere Punkte. Mindestens ein Behandler, meistens aber zwei bis vier Personen üben mit dem Daumen oder einem anderen Finger einen möglichst starken Druck auf die diagnostizierten Punkte aus. Die Feintaxierung geschieht über die höchste Empfindlichkeit an der zu drückenden Stelle. Der Druck sollte über den Behandlungszeitraum (zwischen einer und drei Stunden oder länger) möglichst gleichmäßig fest sein.

Während jeder BE-Sitzung gehen alle Beteiligten, auch die Drücker, durch eine Heilungskrise. Dieser Begriff wurde von John Whitman Ray geprägt, der beobachtete, dass der Heilungsprozess mit dem DurchIeben von bestimmten Empfindungen verbunden ist.

Die Empfindungen in einer Heilungskrise sind 2):

Eigene Erfahrungen

Während eines Kongresses mit Leonore Gierlichs durfte ich ansatzweise miterleben, was mit Heilungskrise gemeint ist:

Während einer Behandlungsdemonstration war ich in der Funktion eines "Drückers". Ich saß rechts neben der zu behandelnden Person, die auf einer Liege lag, und hatte die Aufgabe, eine Narbe auf dem Unterleib zu drücken.

Weitere drei Teilnehmer waren an Kopf, Herz und Füßen verteilt. Frau Gierlichs leitete die Behandlung in Form von Anweisungen oder Fragen an die liegende Person und auch an die Drücker.

Anfänglich schmerzte mein Daumen, wurde warm, kribbelte etc. Ich hatte den Wunsch, diesem Schmerz auszuweichen, einfach abzubrechen.

Jetzt sollte man meinen, dass dies alles nur durch den Druck hervorgerufen wird, den man als Drücker sehr lange aufrechterhalten und als Patient sehr lange aushalten muss [evtl. durch mangelnde Durchblutung etc.). Dann müsste das Gefühl aber immer schlimmer werden. Tatsächlich ist es aber so, dass man starke Emotionen spürt - auch als Drücker - und auf Nachfrage hier bereits das Thema des Patienten genannt werden kann, um das sich alles drehen wird, es kommt ein Erlebnis ans Licht: Das alte Thema, bisher als Kristall abgespeichert, wird geweckt, gelebt und bearbeitet, und zwar über unsere Emotionen, nicht über den Verstand. 

Aus dem Unbewussten steigen 
Apathie, Trauer, Angst, Wut und 
Schmerz auf - bei allen Beteiligten.
 
Und das ist es, was die Hitze in den 
Daumen der Drücker und an den 
gedrückten  Punkten des Patienten 
verursacht - das Verbrennen und 
Auflösen der Kristalle!

Durch gezieltes Nachfragen des Therapeuten wird der Verlauf sinnvoll begleitet und unterstützt, es wird Mut gemacht, zum Aushalten motiviert, gehalten und getröstet, immer wieder nachgefragt, wo man sich im Prozess gerade befindet, wie sich alles genau anfühlt etc.

Zwischen den Drückern und der Patientin kam dann auch eine Konversation auf:

Es wurde zusammen geredet, geweint, geschrien - so laut jeder konnte - über den Schmerz, die Wut und alles, was bei einem selbst auftauchte, das Thema wurde zusammen ausgelebt!

Durch die körperliche Berührung entsteht eine sehr starke Verbindung zwischen den Beteiligten, die es einem ermöglicht, in dieser Intensität gemeinsam genannte Empfindungen zu durchleben. Dadurch verändert sich die Situation fortwährend und damit auch das eigene Körpergefühl. DerSchmerz lässt nach, lässt sich plötzlich gut aushalten. Die Punkte werden kühler. Dieser Prozess kann schon eine Weile dauern, es erscheint einem wie eine Ewigkeit und ist trotzdem zeitlos. Nach ca. einer bis vier Stunden löst sich das Problem auf, oft fangen alle an zu lachen, sind erleichtert, hoffnungsvoll.

Die Punkte schmerzen jetzt nicht mehr, auch mein Daumen seltsamerweise nicht mehr. Die Kristalle wurden aufgelöst, ein paar zumindest.

Zwei weitere Erfahrungsberichte wollen wir Ihnen im Folgenden vorstellen:

Fallbeispiel 1

Zu Beginn ihres Erdenlebens war Soleine (weibl., 5 Jahre) ein liebes, herziges Baby, das jeden anstrahlte und durch sein Lächeln entzückte. Dies führte auch zu ihrem Namen "die Sonnige":

Auf ihrer rechten Wange befand sich ein großer brauner, behaarter Leberfleck in der Form eines Zwei-Euro-Stückes. Dieser wurde innerhalb ihres ersten Lebensjahres in zwei Operationen entfernt. Die Wundheilung war gut, es blieb eine fünf Zentimeter lange Narbe. Die Begründung der behandelnden Ärzte zur Entfernung war ein erhöhtes Krebsrisiko.

Fast unmerklich wurde Soleine immer trauriger, hatte Alpträume, war scheu, im Gegensatz zu ihren Geschwistern sehr zurückhaltend und lächelte oder lachte nie. Die Eltern berichteten, dass sie fast jede Nacht ddurch Alpträume gepeinigt erwachte und viel weinte. Des Weiteren hätte sie Sprach- und Hörschwierigkeiten. Eine homöopathische Behandlung blieb erfolglos.

Während einer Familienfeier fand die erste Body Electronics Sitzung spontan im Haus, abseits vom Rest der Familie, statt: Der STO wurde durch Soleines Mutter gedrückt, der

Herzpunkt durch eine angereiste Tante mütterlicherseits, und Leonore Gierlichs drückte am rechten großen Zeh einen Kopfpunkt. Soleine war sehr tapfer. Nach einer knappen

Stunde jammerte sie: "Agnes, du tust mir weh", das Jammern wurde heftiger, sie weinte.

Es war erstaunlich, wie die Familienmitglieder die Emotionen perfekt begleiteten:

Der ältere Bruder (8) kam ins Haus gestürzt, wurde wieder hinaus geschickt und blickte dann von außen durch einen halb geschlossenen Klappladen herein. Kurz darauf schaute der Vater durch das vergitterte Küchenfenster herein, weinte und wollte, dass die Sitzung beendet würde. Er wurde zur Mithilfe aufgefordert, was er ablehnte. Das bedeutete, dass der verlauf der Sitzung mittlerweile schon bei Stufe 4 - der Angst, die mit dem Wunsch nach Flucht verbunden ist - angekommen war. Danach war dann die Wut zu erwarten. Tatsächlich wurde Soleine gegenüber ihrer Tante und ihrer Mutter immer wütender, beschimpfte sie und wehrte sich heftig, so dass beide Frauen dauernd von Ihren Punkten abrutschen.

Da klopfte eine weitere Schwester der Mutter am Klappladen und befahl wütend, das Kind in Ruhe zu lassen. Die Punkte waren nun bald abgekühlt, und Soleine sprang, noch etwas beleidigt, vom Tisch und klammerte sich aber sehr an die Mutter. Gegen Abend wurde

die Tante, die an der Sitzung mitgewirkt hatte, vor deren Abreise mit einem Blumenstrauß und mit vielen Küssen bedacht.

Fünf Tage später war Soleine etwas fröhlicher und lebendiger, aber die Alpträume waren noch da. In einer weiteren Sitzung wurden der dritte Halswirbel von beiden Seiten, der Herzpunkt rechts und weitere Kopfpunkte am großen Zeh rechts gedrückt. Es verlief alles sehr ruhig und war bereits nach gut einer Stunde beendet.

Das Ergebnis dieser beiden Sitzungen ist nun auch nach fast einem Jahr immer noch stabil: Keine Alpträume mehr, die Einschulung verlief ohne Probleme. Soleine kann sich besser konzentrieren und auf ihre Umgebung reagieren. Sie hat mehr Selbstvertrauen, und die Ängste sind deutlich vermindert. Die Hör- und Sprachschwierigkeiten sind verschwunden. Schon wenige Tage nach den beiden Sitzungen spielte sie mit Ihren Geschwistern ganz normal, setzte sich besser durch und lachte!! Sieist wieder ein fröhliches Kind geworden.

Fallbeispiel 2

Helene ist nicht schwerkrank, aber seit ihrem 18. Lebensjahr litt sie unter starken, chronifizierten Rückenschmerzen, die ihre Lebensqualität erheblich beeinträchtigten. Außer einer Operation - die sie wegen eines Krankenhaustraumas ablehnte - hatte sie fast alle Therapiemöglichkeiten ausprobiert. Einzig tägliche Rückengymnastik brachte etwas Linderung.

Weitere Befunde waren eine sehr schmerzhafte Nervenentzündung am rechten Arm und ein Lipom auf dem sechsten Halswirbel.

Im August 2002 entschied sie sich für ihre erste BE-Sitzung. Die gesamte Behandlung sollte sich dann über eineinhalb Jahre und sieben Sitzungen hinziehen.

Die erste Sitzung

Nachdem der erste Drückschmerz am STO-Punkt nachließ tauchten Erinnerungsfetzen aus ihrer Jugend und Kindheit auf. Helene erzählte von traumatischen Situationen, die sie im Moment wieder durchlebte.

Während einer dieser Erinnerungen empfand eine der Drückerinnen ein starkes Unwohlsein, und es schien fast, als müsste sie sich übergeben. Dann beklagte sich auch Helene über Übelkeit und sie erzählte: "...ich sehe mich als Sechsjährige am Tisch bei meinen Eltern, wie ich gegen allen Ekel und alle Widerstände Leber essen muss, die mir dann postwendend wieder hochkam. Die Erinnerung an das Ereignis war so real und stark, dass sie sogar den Geschmack und den Geruch der Leber voll wahrnahm. Hier lässt sich wieder gut erkennen, dass die energetische Verbindung zwischen Drückern und Klienten sehr stark ist, was das Miterleben solcher Empfindungen und Gefühle betrifft-

Auch die anderen klassischen Empfindungen und Gefühle der oben beschriebenen Heilungskrise wurden von Helene mehrmals durchlebt: von Wut über Schmerz, Trauer. Weinen bis zum Verzeihen. Sie beschrieb es als "Gefühlskarussell".

Die Analyse zeigte, dass alle unter der BE-Sitzung durchlebten Konfliktsituationen

ein durchgängiges Thema hatten:

Immer wurde Helene zu etwas gezwungen, was sie zutiefst hasste oder ablehnte.

Dieses Trauma und noch einige andere, die später berücksichtigt werden sollten, legten den Grundstein zu ihrer ,Rücken-schmerzkarriere'.

Mit einer Sitzung, auch wenn sie dreieinhalb Stunden dauert, war noch längst nicht alles aufgearbeitet, aber es gab erste Zeichen von Besserung:

Nach Geschäftsreisen mit schwerem Gepäck (immer eine große Belastung) und in stresssituationen reagierte Helene zwar weiterhin mit Rückenschmerzen, aber sie wurden auf einmal erträglicher, und die Abstände zwischen den ganz schlimmen Attacken wurden größer.

Ermutigt durch dieses erste Erlebnis unterzog Helene sich dann weiteren BE-Sitzungen. Jedes Mal tauchten neue alte Verletzungen auf, die dann bearbeitet wurden:

Manchmal zeigten sich lediglich wichtige neue Erkenntnisse, manchmal hatte sie Gefühle von großer Wärme und dass ein intensiver Heilungsprozess angestoßen wurde. Während mancher Sitzungen brüllte sie ihre ganze Wut hinaus und empfand sich selbst als unerträglich.

Sehr eindrucksvoll war eine der letzten BE-Sitzungen, während der eine Narbe, die von einer verpfuschten Darmverschlussoperation vor über 30 Jahren herrührte, gedrückt wurde. Helene durchlebte etwas ganz Merkwürdiges (Zitat): "In meinem Bauch unterhalb der Narbe bewegte sich etwas, das ich zunächst gar nicht benennen konnte. Irgendwann fiel mir das Wort ,Weberschiffchen' ein. Ich hatte das Gefühl, dass da etwas meine Narbe von innen neu verwebt und heilt. Ich habe das Weberschiffchen nicht nur gespürt, sondern auch gehört." Eine der Drückerinnen hörte das Geräusch ebenfalls!

Noch lange nach der Sitzung war das ,Weberschiffchen' für Helene zu spüren, wie es weiter arbeitete (Zitat): "unter der Narbe tut sich etwas: manchmal kitzelt es, manchmal ziept es, aber irgend etwas Positives ist da los. Ich bin ganz gespannt, da kommt noch was auf mich zu."

Nachbericht nach sieben BE-Sitzungen

Die Rückenbeschwerden blieben schon nach einigen weiteren Sitzungen völlig aus. Selbst nach längeren Autofahrten (zehn Stunden) war Helene völlig beschwerdefrei. Die Nervenentzündung am rechten Arm war nach der letzten Sitzung wie weggeblasen, und das Lipom auf dem sechsten Halswirbel konnte auch nicht mehr nachgewiesen werden.

Dies zum körperlichen Aspekt. der mit BE beein flussbar ist. aber auch die psychische und mental-spirituelle Einstellung veränder sich (Zitat):

"viele Dinge sind in mir klarer geworden; ich habe mich als Mensch weiterentwickelt, ich bin in meinem Leben angekommen und binl ein Stück weiser geworden. All das hilft mir, meine Lebenskrise besser zu bewältigen und es tun sich interessante Dinge.

Ich habe einen großen Zukunftsoptimismus... , La vie est belle!"'

1) Die Auflösung kann auch durch die begleitende Gabe von bestimmten Nahrungs-
Ergänzungsmitteln im Vorfeld erleichtert werden, siehe BE-Artikel in CO'MED 04/02

2) Genaue Begriffserklärung siehe BE-Artikel in CQ'MED 04/02.